Anfangsunterricht für Vorschulkinder

Die genannten Grundlagen  gelten für jeden Anfangsunterricht, allerdings sind die Methoden, mit denen die didaktischen Ziele umgesetzt werden, je nach Alter, Begabung, Lebensumfeld und Persönlichkeit des Schülers sehr unterschiedlich.

Musik, Spiel und Bewegung

Besonders Kindern im Vorschulalter ist Aufnehmen – Erfahren – Lernen nur im Spiel und über die eigene Bewegung möglich. Sie möchten die Welt mit allen Sinnen erfahren und im wahrsten Sinne des Wortes be-greifen. Niemand hat ihnen Laufen und Sprechen beigebracht, sondern sie selbst haben im Laufe ihres noch jungen Lebens mit ihrer enormen Anpassungs- und Lernfähigkeit, mit ihrer Neugier, ihrer Kreativität und Beharrlichkeit die Fähigkeiten erworben, die sie immer selbständiger werden lassen.

Mit allen Sinnen Musik erleben

Ein Anfangsunterricht für Vorschulkinder/Kinder der ersten Klasse setzt deshalb beim kreativen und spontanen Erleben der Kinder an! Er ermöglicht ihnen in besonderer Weise, die Welt der Musik ganzheitlich, mit allen Sinnen und viel Bewegung zu entdecken.

Methodisch erreicht man das, indem man dem Schüler verschiedene „Settings“ anbietet:

  • das Klavier
  • eine freie Fläche für Bewegungsimprovisationen, Rhythmusspiele,  Tänze….
  • eine Sitzecke, in der man Geschichten erzählt, Lieder über Singen, Klatschen etc. einführt, Orffsche Instrumente erkundet, Musik malen lässt, Sprachspiele und Reime verwendet… .

Ein Thema – viele Angebote

Ein solcher Unterricht ist sehr abwechslungsreich! Spiel- und Lernangebote befinden sich in einem Gleichgewicht, das die Kinder nicht ermüdet und nicht über- oder unterfordert. Dazu gehört auch, dass nicht ständig neue Themen, sondern ein Wechsel von verschiedenen Spielmöglichkeiten zu einem Thema angeboten werden. Die Erfahrungen der Schüler, die auch in diesem Alter schon sehr unterschiedlich sind, werden mit neuen Lerninhalten verknüpft. Durch Wiederholungen und Varianten verankern sich die Lerninhalte, auf denen weiter aufgebaut wird.

Ziele

Der junge Schüler lernt also, sich über Bewegung in Musik auszudrücken. Er lernt, seinen Körper in vielfältiger und immer differenzierterer Form als Ausdrucksmittel des emotionalen Gehalts von Musik zu gebrauchen. Dabei wird die motorische Entwicklung und Körperwahrnehmung geschult. Diese Erfahrungen überträgt er auf das Klavier und nutzt das Instrument, um die Musik zu machen, die ihm etwas bedeutet. Dazu spielt er Lieder, improvisiert Klanggeschichten, experimentiert mit musikalischen Elementen, lernt, seinen Körper immer differenzierter zur Klangerzeugung zu nutzen u.v.a.m.. Sein Gehör verfeinert sich. Er lernt mit allen Sinnen, musikalische Ereignisse zu verstehen und gestaltet den Unterricht mit seinen Ideen, seiner Spontanität und Kreativität aktiv mit. Insofern ist auch hier der Unterricht sehr individuell. Ein 45-minütiger Unterricht ist in der Regel ideal und setzt einen Zeitrahmen, der dem Schüler viel Raum bietet und ihn Lerninhalte aus vielen verschiedenen Perspektiven erleben lässt.

Auch ältere Kinder lieben Elemente dieser Musikalischen Früherziehung am Klavier. Welche Inhalte in welcher Form im Klavierunterricht Einzug finden, hängt immer von der Persönlichkeit, den Bedürfnissen und dem Lerntempo des Schülers ab!

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